Was ist Zen

Die Praxis des Zen ist Zazen

»ZEN ZU STUDIEREN bedeutet, sich selbst zu studieren. 

Sich selbst zu studieren bedeutet, sich selbst zu vergessen. 

Sich selbst zu vergessen bedeutet, eins mit den 10.000 Dingen zu sein. 

Eins mit den Zehntausend Dingen zu sein bedeutet, Körper und Geist von uns selbst und Körper und Geist der Welt um uns fallen zu lassen.

Die Spuren des Erwachens ruhen im Verborgenen.«

Dogen Zenji

Zen ist die japanische Lesart des chinesischen Wortes »Chan«, das wiederum die Übertragung des Sanskrit Wortes »Dhyana« ist und seine Wurzeln aus dem Pali »Jhana« hat. Gemeint ist die Versenkung oder die Vertiefungen des gesammelten Geistes indem letztlich alle dualistischen Unterscheidungen wie Ich/Du, Subjekt/Objekt, wahr/falsch aufgehoben sind.

 

»Unabhängig vom geschriebenen Wort, Übertragung fernab von Geschriebenem; Direkt ins Herz des Einzelnen, Jemandes wahre Eigenschaft sehen, Buddha werden

Bodhidharma

Aufrecht sitzen, ohne etwas erreichen oder festhalten zu wollen, wahrnehmen, ohne das Wahrgenommene zu bewerten oder zu analysieren, unsere ganze Aufmerksamkeit auf das richten, was in diesem Augenblick ist.

 

Das ist alles. Das ist die Übung des Erwachens. Klingt einfach, ist aber schwer. In Stille sitzen bietet uns die Möglichkeit, die zahllosen Illusionen, in die wir verstrickt sind, zu erkennen und unsere wahre Natur zu erfahren. So wird das Leben leichter, bewusster und kraftvoller – oder wie Unmon es beschrieb: »es lässt uns vergnügt durch’s Leben schlendern.«

»Wenn dein Herz rein ist, dann sind alle Dinge deiner Welt rein.
Gib diese vergängliche Welt auf, gib dich selbst auf.
Dann werden der Mond und die Blumen dir den Weg weisen.«

Ryokan

Dein eigenes Herz ist Dein Dojo

NACH DOGEN ZENJI ist der Übungsweg einer Zenschüler*in eine spiralförmige Entwicklung in vier Phasen. Die erste ist die Erweckung des Bodhi-Geistes; es wird der Wunsch nach Erleuchtung geweckt. Mit anderen Worten, wir geloben uns und anderen, den Weg zu vollenden, Erkenntnis dessen zu erlangen, was wir sind, zusammen mit allen fühlenden Wesen.

 

Die zweite Phase ist Schulung. Wir setzen all unsere Kraft ein, um das zu verwirklichen, was wir gelobt haben, erfüllen unsere Gelübde mit Leben, indem wir nach der Vollendung des nicht zu Vollendenden streben.

 

Die dritte Phase ist Erkenntnis; mit Hilfe der Kraft unserer Gelübde und unserer Entschlossenheit, den Weg zu vollenden, führt diese beharrlich fortschreitende Schulung schließlich zur Erkenntnis, Einsicht und Verstehen.

Die vierte Phase ist Nirvana; wir machen uns frei von dem, was wir erkannt haben, erneuern unser Gelübde, den Weg wiederum zu vollenden, zu üben, zu erkennen und loszulassen.

Diese spiralförmige Entwicklung kennt kein Ende; stetig nimmt sie an Tiefe und Weite zu, sie umfasst alle Dinge. Bernie Glassman: »Anweisungen für den Koch«

 

Jeder Tag bietet uns in jedem Augenblick einen neuen Anfang für unsere Übungen. Die klassische Form der Übung für eine Zenschüler*in ist, die eigentliche Praxis des Buddha Shakyamuni, nämlich das Sitzen.

 

Doch neben dem Sitzen in Stille entstanden noch weitere Wege (道 sino-japanisch „“ oder reinjapanisch „michi“).

Das breite Spektrum der »Wege« reicht von der Teezeremonie (茶道 Sadô) über Kalligraphie (書道 Shodô), Duftzeremonie (香道 Kôdô) bis zur Blumensteckkunst (華道 Kadô) und den unterschiedlichsten Kampfkünsten (武道 Budô) wie z.B. Bogenschiessen (弓道 Kyûdô) oder Schwertfechten (剣道 Kendô).

 

Meine persönlichen Übungswege sind Zazen und Bogenschiessen. Neben dem Sitzen in Stille und der Meditation in Bewegung mit dem Bogen, gibt es für mich noch zwei weitere Meditationen in Aktion … mir meinen Bogen selbst zu schnitzen, wurde irgendwann ein Herzenswunsch, doch ein Bogenbauer bin ich bis Heute nicht. Gutes Essen ist (m)eine Leidenschaft und ich koche mit großer Freude, doch auch hier bin ich nur ein Laie. Beim Bogenbau und in der Küche unterstützen mich in meinen Kursen deshalb meine beiden Freunde Gerhard und Roland.

»Demjenigen, der sich an einen einsamen Ort begeben hat, dessen Geist ruhig ist und der den Weg vor sich sieht, enthüllen sich schließlich Wahrheit und Einsicht und grenzenlose Freude, die alles andere übersteigt.«

Buddha

warum bogenschiessen

der weg des bogens

DER WEG DES BOGENS ist der Weg der Freude und Begeisterung, der Vollkommenheit und des Fehlers, der Technik und der Intuition. Korrektes und zielsicheres Schießen ist etwas völlig anderes als ein Schuss, der mit Frieden in unserem Bewusstsein abgegeben wird, denn dann wird Bogen, Schütze und Ziel zu einer Wirklichkeit.

Diese Wirklichkeit ist das gelebte Jetzt, frei von Anhaftungen, ohne Trübung des Geistes. Im Jetzt des Augenblicks, in der Einheit von Körper und Geist, betreten wir in jedem Moment das Tor zum Leben in seiner ganzen Schönheit und Kraft.

»Wenn der Bogen zerbrochen ist – dann schieß!
Schieß mit deinem ganzen Sein!«

Unbekannt

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