Der alltägliche Geist ist der Weg

Jôshû fragte Nansen in allem Ernst:

»Was ist der Weg?«

Nansen antwortete ihm darauf:

»Der alltägliche Geist ist der Weg.«

Jôshû fragte:

»Soll ich mich selbst darauf ausrichten oder nicht?«

Nansen sagte:

»Wenn du versuchst, dich ihm zuzuwenden, wendest du dich von ihm ab.«

Jôshû fragte: »Wenn ich nicht versuche, mich ihm zuzuwenden, wie kann ich wissen, dass es der Weg ist?«
Nansen antwortete: »Der Weg hat nichts zu tun mit Wissen oder Nicht-Wissen. Wissen ist Illusion. Nicht-Wissen ist ohne Bewusstsein. Wenn du den zweifelsfreien, wahren Weg wirklich erlangen willst, dann werde so grenzenlos und weit wie der Weltraum. Wie kann man darüber sprechen auf der Ebene von Richtig oder Falsch?«
Bei diesen Worten war Jôshû plötzlich erleuchtet.
Mumonkan Fall 19

Der alltägliche Geist des Zen ist vollkommen frei und bedarf keiner Mühe. Er ist ohne jede Unterscheidung von heilig und nicht heilig, religiös und nicht religiös, geistig und ungeistig, richtig und falsch.

Der alltägliche Geist ist wirklich ganz einfach und nichts besonderes: Essen, Trinken, Schlafen, Lachen, Weinen, Spazierengehen – der Wind, die Blumen im Frühling, die fallenden Blätter im Herbst.

»Ein offener und flexibler Geist, ist der Weg.«

Kobun-Sama

Manjushri Zendojo FreiRaum
Zendojo FreiRaum
Weg zum Teehaus_GreenGulchFarm
Steinpfad zum Teehaus der Green Gulch Farm
achtsamkeit

Sedakka Sutta • palikanon

ZU EINER ZEIT weilte der Erhabene im Lande der Sumbher in einem Städtchen der Sumbher namens Sedakam. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:

 

»Einstmals, ihr Mönche, gab es einen Bambusakrobaten. Der richtete den Bambus auf und sprach zu seiner Gehilfin Medakathalikā: ›Komm, liebe Medakathalikā, erklimme den Bambus und stelle dich auf meine Schultern‹. ›Ja, Meister‹, erwiderte die Gehilfin Medakathalikā, erklomm den Bambus und stellte sich auf die Schultern des Meisters.

 

Da sprach, ihr Mönche, der Bambusakrobat zu seiner Gehilfin Medakathalikā: ›Du, liebe Methakathalikā, achte auf mich, und ich werde auf dich achten. Wenn so jeweils einer den anderen bewacht, einer auf den anderen achtet, dann werden wir unsere Kunst zeigen, etwas verdienen und wohlbehalten vom Bambus heruntersteigen.‹

Auf diese Worte erwiderte Medakathalikā, die Gehilfin, dem Meister: »So wird nichts daraus, Meister! Achte du auf dich selber, Meister, und ich werde auf mich achten. So werden wir, wenn jeder sich selber bewacht, jeder auf sich selber achtet, unsere Kunst zeigen, etwas verdienen und wohlbehalten vom Bambus heruntersteigen.«

 

Die rechte Vorgehensweise dabei, sprach der Erhabene, ist folgende: »Wie Medakathalikā, die Gehilfin, dem Meister gesagt hat: ›Ich werde auf mich achten‹, so sind die Pfeiler der Achtsamkeit (satipatthāna), ihr Mönche, zu pflegen: ›Auf den anderen werde ich achten, so sind die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen. Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber‹.

Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen? Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun. So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen. Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber? Durch Geduld, durch Gewaltlosigkeit, durch Liebe, durch Teilnahme. So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber.

›Ich werde auf mich achten‹, so sind, ihr Mönche, die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. ›Ich werde auf die andern achten‹, so sind die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen, ihr Mönche, auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.«

 

Quelle: S.47.19. Sedakam – 9. Sedaka Sutta, Samyutta Nikaya 47 i.d. Übersetzung von K.E. Neumann, zu finden auf www.palikanon.com und als Buch aufgelegt im Verlag Beyerlein-Steinschulte.

Texte

Rezitationstexte

Interview

Interview mit HoKai’s Eltern zum Thema Liebe

aus Buddhismus Aktuell 01-2018

Bücher

Zengeist_Anfaengergeist

DER KLASSIKER DES ZEN! Zen-Geist Anfänger-Geist gilt als eine der besten Einführungen in die Philosophie und Praxis des Zen, und die Grundlagen der Zen-Übung werden konkret beschrieben. Es wird dabei deutlich, dass der wahre Zen-Geist jener Anfänger-Geist ist, der uns alle Dinge immer wieder frisch und neu erleben lässt.

Dieses Buch hat weltweit Millionen Menschen inspiriert, die Praxis des Zen für sich zu entdecken, und wurde allein in den USA über drei Millionen Mal verkauft.(Buchbeschreibung)

Zen-Geist – Anfänger-Geist

Unterweisungen in Zen-Meditation
von Shunryu Suzuki

Das kultivieren des leeren Feldes

Der Chan-Meister Hongzhi Zhengjue (jap. Wanshi Shôgaku) ist einer der großen Vorläufer Meister Dôgens in der Linie des Sôtô-Zen. Sein Verdienst ist es, in seinen Praxisanleitungen die grundlegenden Prinzipien des absichtslosen stillen Sitzens in Zazen erstmals klar und in unübertroffener Weise zusammengefasst formuliert und erläutert zu haben. Kaum ein Zen-Lehrer, gleich welcher Schule, kann seitdem umhin, sich auf Hongzhis (Wanshis) Praxisanleitungen zu berufen, denn diese Worte sind und bleiben eine wesentliche Basis für das Verständnis des Zen.

Taigen Dan Leighton erläutert in seinen einleitenden Worten den historischen Zusammenhang, in dem dieses
Hauptwerk Hongzhis steht, und er gibt wertvolle Hinweise für sein tieferes Verständnis. Einige von Hongzhis Religiösen Versen geben weiteren Einblick in sein Werk und runden dieses Basisbuch des Zen ab.

Das Kultivieren des Leeren Feldes

Mein Dank an Muni, der es ins deutsche übersetzt hat!

Zen in der Kunst des Bogenschiessens

ZEN IN DER KUNST DES BOGENSCHIESSENS   Eugen Herrigel ist zwar sowohl in der Kyudo- als auch in der Zen Szene höchst umstritten, doch mit seinem weltweit bekannten Büchlein »Zen in der Kunst des Bogenschießens« hat er einen Klassiker der westlichen Zen-Literatur geschaffen, dessen Lektüre zu einem Schlüsselerlebnis für zahllose Künstler, Intellektuelle und Suchende auf dem geistigen Weg geworden ist.

»Seine Schriften vermögen den westlichen Leser vertraut zu machen mit jener seltsamen und scheinbar unzugänglichen Art der östlichen Erfahrung, die wir ›Zen‹ nennen.«
(Daisetz T. Suzuki)

Zen in der Kunst des Bogenschiessens 

Eugen Herrigel

Zen_im_Weg_des_Bogens

WENN DER BOGEN ZERBROCHEN IST, dann – schieß!, so lautete das erste, längst vergriffene Werk des Autors und erfahrenen Zenlehrers, der in diesem Buch die Leser wieder einlädt, den faszinierenden Zen-Weg des Bogenschießens für sich neu zu entdecken. Weit mehr, als ins Schwarze zu treffen , geht es natürlich darum, sich selbst zu erkennen und zu lernen, die eigenen Blockaden und Schwierigkeiten loszulassen. Begleitet von Texten, Lehrvorträgen und Meditationen aus der Zenpraxis stehen dabei die Freude des Erlebens, das Wachsen von Vertrauen und die Liebe zum Sein im Vordergrund.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wird die Kunst des Bogenschießens zu einem erfüllenden und liebevollen Weg der inneren Befreiung, der uns ermutigt, auch in Krisen den nächsten Pfeil friedfertig und zielsicher in die Hand zu nehmen. (Buchbeschreibung)

Zen im Weg des Bogens

Über die Kraft, aus der wir leben
von Kurt Österle

Reps_Ohne_Worte

PAUL REPS SAMMLUNG von Zen-Texten gehört zu den echten Klassikern des
Zen und erfreut sich seit über 30 Jahren einer ungebrochenen Beliebtheit. Die gesamte
Erfahrung des Zen destilliert aus den 101 Zen-Geschichten, dem Torlosen Tor und den 10
Bildern des Ochsen.

Eine originelle Ergänzung sind die Lehrsprüche aus einem 4000 Jahre alten Sanskrit-Werk, das in erstaunlicher Weise bereits den Geist des Zen atmet und als Urahn aller späteren Zen-Literatur gelten könnte. (Buchbeschreibung)

Ohne Worte, ohne Schweigen

101 Zen-Geschichten u.a. Zen-Texte aus 4 Jahrtausenden
von Paul Reps

Erinnerungen an Kobun Chino Roshi

ERINNERUNGEN AN KOBUN

Eine Hommage an Kobun Chino Otogawa 1938-2002

»Houn Kobun Chino Otogawa Roshi oder Kobun, wie wir ihn einfach nannten, war für viele Menschen eine große Inspiration. Der überwiegende Teil dieses Buches wurde von einigen dieser Menschen geschrieben:Anekdoten, kleine Geschichten, Erinnerungen seiner Schüler, Freunde und Weggefährten. Wir fanden, dies sei eine gute Möglichkeit, das Bild eines Mannes zu skizzieren, der soviel Facetten hatte; der in einer als unorthodox bekannten Tradition als unorthodox angesehen wurde.

Das Buch beinhaltet auch eine Biografie, Niederschrift seiner Vorträge, Fotos und einige Beispiele seiner bis heute unveröffentlichten Kunst. Wir sind zuversichtlich, dass mehr über sein Lehren und seine Kunst in naher Zukunft veröffentlicht wird.« Vanja Palmers

Erinnerungen an Kobun

Eine Hommage an Kobun Chino Otogawa Roshi 1938-2002
1. Aufl. 375 Seiten
Felsentor-Verlag 2017, Energieausgleich Dana

bestellen bitte über felsentor@icloud.com

Buch_Embracing

Kobun Chino Otogawa was an instrumental figure in the transmission of Zen to America and it’s evolution within our culture. When Eijeiji, one of Japan’s two head temples, sent a classically educated trainer of monks to help establish the forms of the first Zen monastery in the US, they were unaware of the depth of his faith in Buddha nature – that we are already enlightened and the purpose of practice is to find buddha within our selves. With a refined ability to embody exquisite form and an emphasis on boundlessness, in this paradox, Kobun practiced Zen with intuitive creativity like Miles Davis played jazz.

The wide-ranging talks in this book began as sesshin talks, instructions given to students while in the midst of a weeklong period of intensive sitting. Together they offer an insight into the Zen of Kobun Chino Otogawa, containing both his perspective on the forms and teachings of Zen and his emphasis that Zen is revealed not so much in the sutras as it is the everyday.

Embracing Mind: The Zen Talks of Kobun Chino Otogawa (English Edition)
von Kobun Chino Otogawa (Autor)
Judy Cosgrove, Shinbō Joseph Hall (Herausgeber)

Das_verborgene_Licht

DAS LICHT DER WEISHEIT buddhistischer Frauen scheint seit Jahrhunderten, doch meist im Verborgenen. Heute brauchen wir dieses Licht dringender denn je. In diesem Buch begegnen Sie ganz unterschiedlichen Menschen auf ihrem spirituellen Weg – nicht nur Mönchen, Nonnen und Lehrenden, sondern auch Ehemännern und Ehefrauen, Einsiedlerinnen und Köchinnen, Kurtisanen und dreisten Großmüttern. (Florence Caplow & Susan Moon)

Das verborgene Licht

100 Geschichten erwachter Frauen aus 2500 Jahren, betrachtet von (Zen-)Frauen heute
von Florence Caplow (Herausgeber),
Susan Moon (Herausgeber),
Karin Petersen (Übersetzer)

Roland Rauter_Einfach_Vegan

Vegane Küche ist alles andere langweilig sein und so viel mehr als Tofu-Spieß oder Gemüsepfanne. Die Rezepte des österreichischen Spitzenkochs Roland Rauter machen Lust aufs Nachmachen und Ausprobieren. Nicht der Verzicht auf tierische Produkte oder deren Ersatz stehen bei ihm im Vordergrund, sondern das Entdecken der Vielfalt der veganen Ernährung. Roland Rauter präsentiert eine Fülle von Rezepten und zeigt, wie man beispielsweise seinen Tag schon mit einem schmackhaften veganen Frühstück beginnen kann.

Die Palette des Buches reicht von Snacks, kleineren Gerichten und Suppen über Hauptgerichte bis hin zu Nachspeisen – und von Hausmannskost über orientalische bis hin zu asiatischen Speisen. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei, und der Leser entdeckt, dass Ernährung im Einklang mit der Natur nicht nur lecker sein kann, sondern auch pure Lebensfreude bedeutet.

Einfach vegan – Genussvoll durch den Tag:
100 Rezepte – vom Frühstück bis zum Abendessen
von Roland Rauter
232 Seiten
PS: Roland hat noch weitere Kochbücher veröffentlicht.

Filme

auswahl

mit deutschen Untertiteln

KyuSei spannt seinen Bogen

Reb KinHin

HoKai

Kobun Chino Roshi – Vortrag am Puregg

Camino – Klaus Hofmeister im Gespräch mit KyuSei

…. heiter und gelassen ….

Links

auswahl

zu guter Letzt: Fotogalerie

Impressionen aus Japan

 

Bettelgang (Takuhatsu 托鉢)

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