Die Münze und die Praxis der Lehre,
Gemeinsam sind sie eine Form des Gebens.
Dessen Verdienst unermesslich ist.
In ihnen verwirklicht sich die Praxis vollkommender Weisheit.
Möge das ganze Universum daran teilhaben.
FAST ALLE KURSE sind, einer buddhistischen Tradition entsprechend, ohne festes Honorar ausgeschrieben. Ich wünsche mir stattdessen von allen Teilnehmenden einen frei gewählten Geldbetrag – Dana. Mit diesem Text möchten ich Euch einladen, sich mit Dana vertraut zu machen.
Dana ist ein wesentlicher Bestandteil buddhistischer Geistes- und Herzensschulung, wo Grosszügigkeit, Freude am Schenken und Helfen sehr zentral ist. Dana ist Sanskrit und bedeutet so viel wie »freie Gabe«, »freies Spenden«. Dana ist eng verwandt mit dem lateinischen »Dona« oder »Donare«, was ebenfalls Schenken oder Geben bedeutet.
Dana ist auch eine der »sechs Paramitas« (Vollkommenheiten) im Buddhismus. Paramita bedeutet wörtlich, vom hiesigen Ufer zum anderen Ufer hinüberzugehen. Das meint, vom hiesigen Ufer der Illusion zum anderen Ufer der Erkenntnis zu gelangen.
Im Menschsein sind wir bedürftig. Wir brauchen Luft, Wasser, Wärme, Nahrung, Zuwendung, Liebe, Schutz,
Geborgenheit – so unendlich viel, um mit Körper und Seele lebensfähig zu sein. Mit unserem ersten Atemzug beginnt das Einüben von Empfangen und Loslassen, von Nehmen und Geben, das in jedem Bereich unseres Daseins lebenswichtig, ein Schlüssel zu wahrem Glück und erfülltem Leben ist. Großzügigkeit als spirituelle Praxis ist das Üben des Gebens und Empfangens, ein Auseinandersetzen mit den eigenen Prioritäten: Was ist mir wirklich wichtig in diesem Leben? Worin liegt wahres Glück für mich? Wie drückt sich dessen Erkennen in meinem Verhalten, in meinen Entscheidungen aus? Was unterstütze und ermögliche ich mit meinem Geld, wofür setze ich es ein?
Auch die Lehrer*innen mit Dana brauchen eine weitestgehende finanziell gesicherte Basis für ihren Lebensunterhalt, damit sie ihre Lehrtätigkeit mit vollem Einsatz leisten können. Die Schüler*innen sollen teilhaben können an der Lehre. Und so sind sie aufgefordert, nach ihren Möglichkeiten mit großzügigem Geist diese Lehrtätigkeit zu unterstützen. Die Schüler*innen üben sich darin, zu geben was ihnen möglich ist – nicht ängstlich, auch nicht über ihre Verhältnisse hinaus, sich nicht überfordernd im Geben, jedoch auch den Geiz überwindend. Ich bedanke mich für Eure Bereitschaft, die Tradition des Dana, in unserer modernen Zeit der fixierten Vorgaben, weiterleben zu lassen. Felsentor
Thomas Faulhaber
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